Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept (ILEK) Schwarzach-Regen

Das Integrierte Ländliche Entwicklungskonzept (ILEK) Schwarzach-Regen bildet die Handlungsgrundlage der Interkommunalen Zusammenarbeit des Verbundes. Im Jahr 2015 wurde im Rahmen eines Auftaktseminars über die Schule der Dorf- und Landentwicklung (SDL) Plankstetten der Grundstein für die gemeinsame zukünftige Kooperation gelegt. Die Zusammenkunft der interessierten Mitgliedskommunen hatte die gegenseitige Vertrauensbildung, den Einstieg in den Planungsprozess und die Definierung gemeinsamer Handlungsfelder, auf Basis einer umfassenden Stärken-Schwächen-Analyse zum Ziel.

Mit der intensiven Konzepterstellung wurde im Jahr 2016, nach offizieller Anerkennung der Integrierten Ländlichen Entwicklung Schwarzach-Regen, begonnen. Gemeinsam mit Bürgermeistern und Geschäftsstellenleitern der Mitgliedskommunen, Vertretern des Amtes für Ländliche Entwicklung Oberpfalz, regionalen Akteuren und weiteren Fachbehörden wurde in einem knapp zweijährigen Arbeitsprozess, aufbauend auf den Ergebnissen des Auftaktseminars, ein Zukunftskonzept für die ILE Schwarzach-Regen ausgearbeitet.

Die auf die Region zugeschnittene Strategie des Integrierten Zusammenschlusses Schwarzach-Regen enthält sechs Handlungsfelder, die nachfolgend beschrieben werden. Für jeden Themencluster wurde eine Vielzahl von Entwicklungs- und Projektzielen ausgearbeitet und mit konkreten Umsetzungsempfehlungen hinterlegt.

Handlungsfeld 1: Siedlung und Landschaft

Die Mitgliedskommunen der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) Schwarzach-Regen sind verschiedenen naturräumlichen Bereichen, Naturschutzgebieten und Fauna-Flora-Habitat (FFH) - Gebieten zuzuordnen. Die stark ländlich geprägte Region mit ihrer naturnahen Eigenart und Vielfalt der Kulturlandschaft gilt es zu bewahren, für die verschiedenen Altersgruppen erlebbar zu machen sowie für die kommenden Generationen zu sichern. Ein verstärktes Augenmerk liegt auf der Innenentwicklung der Ortskerne. Durch die Belebung von Leerständen, Ansiedlung von Einrichtungen der Daseins- bzw. Nahversorgung, Schaffung bedarfsgerechter Wohnraumangebote, Förderung sozialer und kultureller Treffpunkte für die Bürger*innen sollen die Zentren gestärkt und Ankerpunkt einer lebendigen Ortsmitte werden.


Handlungsfeld 2: Landwirtschaft und Energie

Im landwirtschaftlichen Bereich liegt das Augenmerk unter anderem in der Verbesserung der landwirtschaftlichen Infrastruktur, der Erhöhung der regionalen Wertschöpfung durch Regional- bzw. Direktvermarktung und der Akzeptanzstärkung der Landwirtschaft in der örtlichen Bevölkerung. Im Themensektor Energie geht es mitunter um die Identifizierung von Einsparpotentialen im öffentlichen und privaten Bereich. Energieeffizienz, Erneuerbare Energien, E-Mobilität - die Maßnahmen in diesem Sektor sind vielfältig und können allesamt zu einem nachhaltigeren regionalen Wirtschaften beitragen.


Handlungsfeld 3: Wirtschaft, Gewerbe und Nahversorgung

Die ILE Schwarzach-Regen hat sich mit diesem Themencluster zum Ziel gesetzt, eine gemeinsame Standort- und Gewerbeansiedlungspolitik zu betreiben, attraktive Rahmenbedingungen zur Gewinnung von Fachkräften sowie interessante Ausbildungsperspektiven für Jugendliche zu schaffen. Ein weiterer Fokus liegt in der langfristigen Sicherung der Nahversorgung. Durch den Aufbau von alternativen Konzepten verbunden mit neuen innovativen Modellen soll die Versorgung mit Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs für die Bevölkerung aufrechterhalten werden.


Handlungsfeld 4: Naherholung und Tourismus

Die Region der ILE Schwarzach-Regen weist ein vielfältiges touristisches, kulturelles und naturräumliches Potential auf. Der hohe Anteil an Wald- und Wasserflächen, besonderen Naturhighlights sowie das unverwechselbare Landschaftsbild stellen für Einheimische und Touristen gleichermaßen einen hohen Naturerlebnis- und Erholungswert dar. Eingebunden in verschiedene Dachmarken, wie Naturpark Oberpfälzer Wald e.V., Naturpark Oberer Bayerischer Wald, Tourismusarbeitsgemeinschaft Oberpfälzer Wald, Zweckverband Oberpfälzer Seenland, profitieren die einzelnen Mitgliedskommunen sowohl von den Wertschöpfungspotenzialen als auch vom gesamttouristischen Image. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung von Kultur- und Freizeitangeboten, deren gemeinsame Vermarktung sowie die Verknüpfung und den Lückenschluss von bestehenden Angeboten soll der Tourismus in der Region nachhaltig gestärkt und ausgebaut werden. Die ILE Schwarzach-Regen bietet somit für alle Alters- und Interessensgruppen - Ruhe- und Naturverbündete, Aktivsportler sowie Kulturinteressierte - das passende Angebot.


Handlungsfeld 5: Kultur, Soziales und Demografie

Mit verschiedenen Maßnahmen soll die Attraktivierung der Lebens- und Arbeitsbedingungen für alle Generationen in der Region beständig fortentwickelt werden. Angebote für Kinder und Jugendliche oder alternative moderne Wohnformen für Senioren*innen sind nur einige wenige der vielfältigen ziel- und bedarfsgerechten Angebote für die verschiedenen Zielgruppen. Mit der Unterstützung des Ehrenamtes sowie der Förderung des gesellschaftlichen Engagements soll das soziale Miteinander gestärkt und wertgeschätzt werden. Tradition und Brauchtum erlebbar machen, gemeinsame Natur-, Kultur- und Wanderführungen, regionale Musik- und Theaterveranstaltungen – die Weiterentwicklung des attraktiven Kulturraum Schwarzach-Regen hält viele Maßnahmen bereit. Damit wird nicht nur der Kulturraum der ILE Schwarzach-Regen gestärkt, sondern auch das Identitätsgefühl zur eigenen Heimat.


Handlungsfeld 6: Kommunale Zusammenarbeit

Das Aufgabenspektrum jeder Kommune wird zunehmend vielfältiger und komplexer. Dieses Handlungsfeld hat den Aufbau der vertiefenden Zusammenarbeit der Kommunalverwaltungen und gemeindlichen Bauhöfe zum Ziel. In erster Linie geht es um die Identifizierung gleicher Herausforderungen und Anliegen, mit der Intention neue kooperative Lösungsansätze zu entwickeln. Wissensaustausch, Nutzung von Synergieeffekten sowie die Förderung und Intensivierung der gegenseitigen Kooperation – dies alles sind Mehrwerte, die mit der interkommunalen Zusammenarbeit erreicht werden sollen.